Hydrocephalus ist eine Erweiterung der Flüssigkeitsräume (Ventrikel) des Gehirns. Der Abfluss der Hirn-Rückenmarks-Flüssigkeit (Liquor) ist gestört, was zu einem Liquorstau und zur Erweiterung der Ventrikel führen kann. Die Hirn-Rückenmarks-Flüssigkeit zirkuliert vom Gehirn über das Rückenmark ins Blut und wird bei jedem Menschen ca. alle acht Stunden ausgetauscht. Beim Hydrocephalus ist dieser Kreislauf gestört, da der Liquor nicht vollständig abfließen kann. Der Hydrocephalus kann vorgeburtlich entstehen und tritt zu 80% auf, wenn eine Spina bifida vorliegt. Er tritt auch isoliert auf. Er kann sowohl vorgeburtlich durch Fehlbildungen oder Hirnblutungen entstehen wie auch in jedem Lebensalter z. B. durch Infektionen, Unfälle oder Tumore.
Die Auswirkungen sind immer individuell. Sie reichen von geringer Beeinträchtigung, Teilleistungsschwächen bis zu Epilepsie oder schweren neurologischen Ausfällen. Der Abfluss des Hirnwassers kann reguliert werden, indem eine Ableitung (sog. Shunt) implantiert wird.
Die Frage „Was ist Hydrocephalus?“ wird oft gestellt, ist aber schwer zu beantworten. Die Auswirkungen sind individuell sehr verschieden und jeder Mensch ist anders, lebt und erlebt eine Behinderung anders. Zudem ist der Hydrocephalus in vielen Fällen „unsichtbar“, und man sieht Menschen mit Hydrocephalus, im Gegensatz zu Rollstuhlfahrern, das Handicap nicht unbedingt an.
Eindrucksvoll und bemerkenswert ist daher das Video einer jungen Frau, die Spina bifida und Hydrocephalus erklärt
Der Hirndruck ist wie beim Hydrocephalus erhöht, aber dies ist nicht im direkten Verfahren messbar, so dass der NPH schwieriger zu diagnostizieren ist. Die häufigste Form ist der sogenannte Altershirndruck, welcher i.d.R. ab dem 60. Lebensjahr auftritt . Typische Symptome sind die Trias Gangstörung, Harninkontinenz und Demenz.
Weitere Informationen finden Sie unter Fachbeiträge.
Der Aschoff Preis für Neurochirurgie kann seit 2017 nicht mehr nur an Ärzte vergeben werden, sondern auch an Patienten(Vertreter). Dies ist ein positives Signal für die ASBH und alle, die mit Hydrocephalus leben, denn die Rolle der „Experten in eigener Sache“ wird damit in der Fachwelt sichtbar anerkennt. 2017 wurde die Geschäftsführerin der ASBH, Ilona Schlegel, nominiert. In dem Videointerview auf YouTube werden die Anliegen der Betroffenen und der Selbsthilfe auf den Punkt gebracht.
Erfahrungsbericht Jörg Werner [pdf; 21 kB] Erfahrungsbericht Ute Herberg [pdf; 21 kB]
Literatur
Der ASBH-Ratgeber „Leben mit Spina bifida und Hydrocephalus“ gibt einen umfassenden Überblick über die medizinischen und fachlichen Aspekte. Er kann online bestellt werden, ebenso weitere Ratgeber speziell zu Hydrocephalus wie „Ihr Kind mit Hydrocephalus“, „Hydrocephalus bei Schülern“, „Hydrocephalus im Erwachsenenalter“, „Altershirndruck“