Die Medizinischen Dienste nehmen im November keine Qualitätsregelprüfungen in der ambulanten und stationären Pflege vor. Auch Hausbesuche zur Feststellung des Pflegegrades werden ausgesetzt. Das hat heute der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) bekannt gegeben. Darauf haben sich der MDS und der GKV-Spitzenverband in Abstimmung mit dem Bundesgesundheitsministerium und dem PKV-Verband verständigt. Hintergrund sind die von Bund und Ländern beschlossenen Kontaktbeschränkungen bis zum 30. November.
Körperliche Untersuchungen im Rahmen von Begutachtungen durch die gesetzliche Krankenversicherung sind ebenfalls bis Ende November ausgesetzt. Die Medizinischen Dienste werden aber weiterhin in Pflegeeinrichtungen Anlassprüfungen vornehmen, wenn dies aufgrund von Beschwerden erforderlich ist. Dabei sollen strenge Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden. Die Einstufung in Pflegegrade soll zwischenzeitlich auf Basis bereits vorliegender Informationen und ergänzender Telefoninterviews mit den Pflegebedürftigen beziehungsweise ihrer Bezugspersonen erfolgen.
Mit dem Krankenhausentlastungsgesetz waren im Zuge der Corona-Pandemie Pflegebegutachtungen bereits zwischen Mitte März und Ende September ausgesetzt worden. Danach sollten sie laut Krankenhauszukunftsgesetz unter strengen Hygienevorschriften wieder vor Ort aufgenommen werden, durften aber in Einzelfällen bei zu großer Infektionsgefahr nach Aktenlage und aufgrund von Telefonaten erstellt werden.
Die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden überschritt in Deutschland erstmals die 20.000-Marke bei den Neuinfektionen: Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete heute 21.506 neue Fälle. Seit Beginn der Pandemie registrierte das RKI 619.089 Infizierte, von denen etwa 402.500 als genesen gelten. An oder mit Covid-19 starben nach RKI-Angaben bisher 11.096 Menschen, davon wurden 166 gestern registriert. (Stand 06.11.2020)
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Quellen: G+G-digita, AOK-Bundesverband GbR