Vor 30 Jahren ging das Magazin im Deutschen Fernsehfunk (DFF) auf Sendung und schrieb Geschichte. Zum ersten Mal standen die Belange von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen im Mittelpunkt.
Wenn man sich die erste Folge des Fernsehmagazins Selbstbestimmt anschaut, mag man gar nicht glauben, dass das schon 30 Jahre her ist: Es geht um Menschen im Rollstuhl, die lieber in der eigenen Wohnung leben als im Heim und um Inklusion im Theater. Das Wort Inklusion gab es damals noch nicht. Aber die Themen waren dieselben. In dem Magazin „Selbstbestimmt“, das regelmäßig vom MDR Fernsehen ausgestrahlt wird, werden Lebenswirklichkeiten von Menschen mit Behinderung abgebildet, aktuelle politische Themen beleuchtet und weil’s ja Fernsehen ist, auch mal die eine oder andere kuriose Geschichte erzählt. Alles mit Respekt und den behinderten Menschen im Mittelpunkt. “Selbstbestimmt” steht für Inklusion und zeigt, wie eng die Lebenswelten von Menschen mit und ohne Behinderungen verbunden sind.
Moderiert wurde „Selbstbestimmt“ in den Anfangsjahren von Hans-Reiner Bönning. Ein Aktivist der Behindertenbewegung, der aufgrund einer Querschnittlähmung im Rollstuhl sitzt und genau weiß, worüber er spricht. In der Jubiläumssendung werden mitreißende Aktionen, sportliche Events und engagierte Menschen vorgestellt. Mit Spaß und Leidenschaft verfolgen sie ihre Ziele: Anerkennung, Teilhabe und Selbstbestimmung. Dazu hat sich Moderator Martin Fromme auch zwei Gesprächspartner eingeladen: Hans-Reiner Bönning, den Moderator der ersten Stunde, und Verena Bentele, die Paralympicsiegerin und Präsidentin des VdK. Doch es wird nicht nur zurück, sondern auch nach vorn geschaut. Zusammen mit Inklusionsbotschafterin Jennifer Sonntag freut sich Martin Fromme auf die nächsten “Selbstbestimmt”-Jahre.
Unterstützung gibt es von Raul Krauthausen. Der Autor ist einer der prominentesten Aktivisten im Kampf für Inklusion in Deutschland. Mitteldeutschland ist Heimat vieler paralympischer und Special Olympics Athleten. “Selbstbestimmt” hat mitgefiebert und fragt: Wie wichtig ist der Sport für die Inklusion? 30 Jahre mit und viel zu oft ohne Arbeit Martin Warmuth weiß, wie man Traktoren für Rollstuhlfahrer umbaut. Und wie man Mensch und Arbeitsplatz zusammenbringt. Er hat jahrzehntelange Erfahrung im KFZ-Umbau und in der Politik. Seiner Meinung nach gibt es viel Unterstützung, einen Menschen mit Behinderung einzustellen, und dennoch klappt es viel zu selten. Warum? Das war, ist und wird immer wieder ein wichtiges “Selbstbestimmt”-Thema sein.
30-jähriges Jubiläum im MDR: https://www.mdr.de/selbstbestimmt/index.html