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Das Statistische Bundesamt teilt aktuelle Zahlen für 2021 mit – Arbeitsmarkt und Lebenslage

Die meisten Menschen mit Behinderung haben es am Arbeitsmarkt nach wie vor schwer. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren knapp 57 % der Menschen mit Behinderung zwischen 15 und 64 Jahren berufstätig oder suchten nach einer Tätigkeit. Zum Vergleich: Die Erwerbsquote nichtbehinderter Menschen in dieser Altersgruppe betrug knapp 82 %. Im Vergleich zum Jahr 2009 stieg die Erwerbsquote von Menschen mit Behinderung (52 %) in einem ähnlichen Umfang wie die von Nichtbehinderten (79 %). Rund 10,4 Millionen Menschen mit einer Behinderung lebten 2019 in Deutschland in privaten Haushalten. Darunter waren knapp 4,9 Millionen Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren.

Erste Aussagen zu möglichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Integration von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt lassen sich voraussichtlich mit der nächsten Mikrozensus-Erhebung treffen.

Unterschiede in den Wirtschaftsbereichen

Menschen mit Behinderung sind in den verschiedenen Bereichen der Wirtschaft unterschiedlich stark repräsentiert. Überdurchschnittlich gute Chancen finden sie im öffentlichen und privaten Dienstleistungssektor, fast jeder dritte erwerbstätige Mensch mit Behinderung (31 %) arbeitet hier. Menschen ohne Behinderung waren hier nur mit einem Anteil von 25 % vertreten. Besonders bedeutsam ist hier der dazugehörige Bereich Erziehung und Unterricht sowie Gesundheits- und Sozialwesen – insgesamt 26 % der Menschen mit Behinderung arbeiten allein dort. Eher unterrepräsentiert sind Menschen mit Behinderung dagegen im Bereich Handel, Kfz-Reparatur und Gastgewerbe. Während sie hier nur mit 14 % vertreten sind, liegt der Anteil von nicht behinderten Erwerbstätigen dort bei knapp 18 %.

Schulabschluss

Ein Grund für die insgesamt geringere Teilhabe am Arbeitsleben von Menschen mit Behinderung sind auch die niedrigeren Schulabschlüsse: So hatten im Jahr 2019 nur gut 12 % von ihnen das Abitur. Bei nichtbehinderten Menschen besaßen mit gut 28 % anteilig mehr als doppelt so viele den höchsten Schulabschluss. Auffällig ist auch der relativ hohe Anteil der Menschen mit Behinderung ohne allgemeinen Schulabschluss. So hatten 16 % im Alter von 25 bis 44 Jahren 2019 keinen allgemeinen Schulabschluss. Bei Nichtbehinderten lag dieser Anteil nur bei 4 %.

Individuelle Lebenslagen von Menschen mit Behinderung (Microzensus)

Eine Auswertung des Microzensus 2019, die das Statistische Bundesamt im Frühjahr 2021 durchführte, ergab, für die Lebenslagen der behinderten Menschen in Privathaushalten folgendes Bild. Mehr als 10 Millionen behinderte Menschen lebten im Jahr 2019 in Privathaushalten. Im Jahr 2019 lebten in Deutschland 10,4 Millionen Menschen mit einer amtlich anerkannten Behinderung in Privathaushalten. Im Durchschnitt war somit gut jeder achte Einwohner in Privathaushalten (13 %) behindert. Etwas mehr als die Hälfte davon (51 %) waren Männer. Der größte Teil, nämlich rund 7,6 Millionen Menschen, war schwerbehindert, 2,8 Millionen Menschen lebten mit einer leichteren Behinderung. (Als leichter behindert werden Personen mit einem Grad der Behinderung von weniger als 50 bezeichnet.) Behinderungen treten vor allem bei älteren Menschen auf: So waren 76 % der behinderten Menschen 55 Jahre oder älter. Der entsprechende Anteil dieser Altersgruppe innerhalb der nichtbehinderten Menschen betrug demgegenüber nur 32 %.

Die Lebenssituation von behinderten Menschen in Privathaushalten im Alter von 25 bis 44 Jahren unterscheidet sich häufig deutlich von der Situation nichtbehinderter Menschen in Privathaushalten gleichen Alters. Behinderte Menschen zwischen 25 und 44 Jahren sind häufiger ledig und leben öfter allein als Nichtbehinderte in dieser Altersklasse. Der Anteil der Ledigen unter den behinderten Menschen betrug in diesem Alter 60 %, der entsprechende Anteil unter den Nichtbehinderten war 48 %. Der Anteil der Alleinlebenden im Alter von 25 bis 44 Jahren lag für behinderte Menschen bei 33 %, für Menschen ohne Behinderung hingegen bei 23 %. Insgesamt 16 % der behinderten Menschen im Alter von 25 bis 44 Jahren hatten keinen allgemeinen Schulabschluss. Menschen ohne Behinderung in diesem Alter waren deutlich seltener ohne Abschluss (4 %). Abitur hatten hingegen 17 % der behinderten und 38 % der nichtbehinderten Menschen in dieser Altersklasse. Am Arbeitsmarkt zeigt sich eine geringere Teilhabe der behinderten Menschen: 69 % der behinderten Menschen im Alter von 25 bis 44 Jahren waren erwerbstätig oder suchten nach einer Tätigkeit, bei den gleichaltrigen Nichtbehinderten waren es 88 %. Behinderte Menschen zwischen 25 und 44 Jahren waren häufiger erwerbslos. Die Erwerbslosenquote betrug 5 %, die entsprechende Quote bei den Nichtbehinderten lag bei 3 %.

Die o.g. Zahlen basieren auf erfassten Menschen mit Behinderungen, die in Privathaushalten leben. Der Grad der Behinderung wird nach Zehnergraden von 20 bis 100 abgestuft festgestellt. Personen, deren Grad der Behinderung mindestens 50 beträgt, gelten als schwerbehindert. Als leichter behindert werden Personen mit einem Grad der Behinderung von weniger als 50 bezeichnet. Mit rund 7,6 Millionen Menschen war 2019 der größte Teil der insgesamt 10,4 Millionen Menschen mit Behinderung schwerbehindert.

(Quelle: Statistisches Bundesamt. 2021)

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