Das Buch befasst sich mit der medizinischen Bedarfslage und dem was Ärzte wirklich tun. Es ergibt sich, nach der Meinung des Autors, eine eklatante Schieflage. So beschreibt er die medizinische Versorgung in Deutschland. Besonders betroffen davon seien gerade auch die Kinder- und Jugendmedizin und damit die Eltern-Selbsthilfe in Deutschland. Diese ernüchternde Feststellung zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, das von dem auf die Kindergesundheit spezialisierte Fachjournalisten Raimund Schmid herausgegeben wurde. Im Buch aufgeführte neue Publikation, sollen belegen, wie gerade auch im Hinblick auf die Corona-Pandemie große und kleine Patienten mit Fehlversorgung (insbesondere Unterversorgung) konfrontiert werden. Einige Beispiele dafür sind: 1. Komplexe Erkrankungen bei Kindern: Warum Behandlungen oft viel zu kurz greifen. 2. Mehr Rechte für Kinder und Jugendluche mit und ohne Behinderung. 3. Zu wenig politische Kindermedizin: Wo bleibt die child Advocacy und wo bleiben die Kinderrechte? 4. Eltern chronisch kranker Kinder: Zu viele Versorgungsdefizite zulasten der Lebensqualität.
Weiterhin aufgezeigt wird eine falsche Ressourcenverteilung und dass viele durch den immensen Kostendruck an Kinderkliniken fehlen, um insbesondere chronisch kranke Kinder gut versorgen zu können. Mangelnder Zuwendung und Zeit stellen auch ein großes Problem dar. Ursächliche Gründe sind unter anderem Fehlsteuerungsprozesse, welche im Buch an mehreren Stellen anhand von Fallbeispielen analysiert werden. Die Botschaft des Buches ist eindeutig: Würden die in vielen Kapiteln aufgezeigten Ausgaben für unnötige Gesundheitsleistungen den bisher unterversorgten Bevölkerungsgruppen (vor allem einen Großteil der chronisch kranken und psychisch kranken Kinder) zugutekommen, wäre endlich ein Ausgleich hergestellt, von dem alle profitieren würden. Das Buch bietet Verbesserungsvorschläge für konkrete und aktuelle Probleme bei der medizinischen Versorgung in Deutschland an.
368 Seiten, ISBN 978-3437240614, Preis: 24 EUR, Januar 2021