Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen dauerhaft in das Erwerbsleben eingliedern – darauf zielt die berufliche Rehabilitation der Rentenversicherung. Acht Träger der Deutschen Rentenversicherung fördern nun in einem gemeinsamen Forschungsschwerpunkt zehn Projekte, die wissenschaftliche Erkenntnisse für zukunftsfähige Leistungen und Prozesse in der beruflichen Rehabilitation entwickeln. Auf dem Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium in Münster fand die Auftaktveranstaltung statt.
Die Aufwendungen für Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben steigen jährlich konstant an und lagen im Jahr 2019 bei 1,3 Mrd. Euro. Für die Rentenversicherung hat daher die kontinuierliche evidenzbasierte Weiterentwicklung ihrer Leistungen eine hohe Bedeutung. „Wir brauchen Forschungsergebnisse, die uns Aufschluss über die Wirksamkeit unserer Leistungen geben, und neue Erkenntnisse, die bislang unerkannte Bedarfe identifizieren und zeigen, mit welchen Reha-Angeboten darauf reagiert werden kann”, sagte Brigitte Gross, Direktorin der Deutschen Rentenversicherung Bund, in der Auftaktveranstaltung des neuen Forschungsschwerpunkts „Weiterentwicklung der beruflichen Rehabilitation“. Dieser fand beim Forschung-Praxis-Dialog im Rahmen des 31. Reha-Kolloquiums im März 2022 statt. In dem Forschungsschwerpunkt werden bis 2026 insgesamt zehn Projekte mit rund 4,5 Mio. Euro gefördert.
Bereits im Oktober 2021 wurden erste wissenschaftlichen Untersuchungen begonnen, die meisten Projekte starteten jedoch am 1. Januar 2022. Die Forschenden untersuchen, wie Zugangswege in die berufliche Rehabilitation gemanagt werden, Übergänge zwischen den Leistungen, die Relevanz komplexer Fallgestaltungen, die Rolle bestimmter Berufsgruppen und die Bedeutung der von ihnen erbrachten Leistungen. Evaluiert werden aber auch konkrete Konzepte und Interventionen. Dr. Marco Streibelt, Leiter des Dezernats Reha-Wissenschaften der Deutschen Rentenversicherung Bund, wies auch auf die Bedeutung der Vernetzung innerhalb der beruflichen Rehabilitation und des neu aufgesetzten Forschungsschwerpunktes hin. So sind Begleitaktivitäten wie gemeinsame Veranstaltungen geplant, um Zusammenarbeit zwischen den geförderten Projekten, den Mitarbeitenden der beteiligten Rentenversicherungsträger und aus den Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation zu stärken.
Weitere Details zu den thematischen Feldern der Projekte und den beteiligten Rentenversicherungsträgern:
Passgenau für die Zukunft: Prozesse in der beruflichen Rehabilitation
Eckdaten der 10 Forschungsprojekte
Übersicht zum Forschungsschwerpunkt
(Quelle: Deutsche Rentenversicherung Bund)